Interview mit Martin Neff
Martin Neff leitet den weltweiten Vertrieb von ARBUGadditive und gehört seit zwei Jahren zum Fachbeirat der rapid.tech 3D. In diesem Jahr engagiert er sich vierfach – als Mitorganisator des Forums „Innovationen in AM“ sowie des Formats „Expertentische“, als Referent und nicht zuletzt als Aussteller.
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Herr Neff, was motiviert Sie für dieses Engagement?
Mein Antrieb ist, die vielfältigen Möglichkeiten der additiven Fertigung ins rechte Licht zu rücken. Dafür bietet die rapid.tech 3D eine hervorragende Plattform. Hier trifft sich die additive Welt, um voneinander und miteinander zu lernen. Hochkarätige Speaker geben ihr Know-how weiter und beleuchten Herausforderungen sowie Lösungen aus den Blickwinkeln verschiedener Branchen sowie verschiedener Bereiche der additiven Prozesskette. Dieser Austausch in einem starken Netzwerk trägt bei, Additive Manufacturing weiter nach vorn zu bringen.
Nachdem das Themenfeld Medizin und 3D-Druck in den vergangenen Jahren etwas in den Hintergrund gerückt wurde, steht es in diesem Jahr wieder prominenter auf dem Programm. Was sind die Gründe dafür und worum geht es genau?
Die additive Fertigung ist prädestiniert für medizinische Anwendungen, weil sie hier ihre Vorteile für individuelle Implantate bzw. Kleinserien sehr gut ausspielen kann und Lösungen für viele medizinische Probleme offeriert. Im Forum „Innovationen in AM“ stellen wir verschiedene aktuelle Anwendungsfälle vor. AM-Experten von Siemens Healthineers, Evonik, 3D Systems und KLS Martin präsentieren u. a. Beispiele für den erfolgreichen Einsatz patientenindividueller 3D-gedruckter Schädel- und Wirbelsäulenimplantate aus PEEK-Kunststoffen.
AM-Themen in der Medizintechnik stehen darüber hinaus an den Expertentischen in der Ausstellungshalle auf der Agenda. Hier können Besucher im kleinen Kreis mit Experten u. a. zu AM im Dental- und Orthopädiebereich diskutieren sowie auch zu regulatorischen Fragen des 3D-Drucks in der Medizin erörtern.
Ein ganz anderes Thema stellen Sie im VDMA-Forum Am4industry vor. Worüber werden Sie dort sprechen?
Als Mitglied der ARBURG-Familie, einem weltweit führenden Maschinenhersteller für die Kunststoffverarbeitung, zeige ich an einem Praxisbeispiel, wie sich 3D-Druck und automatisierte Spritzgießprozesse optimal ergänzen. Für einen Kunden haben wir eine innovative additive Multimaterial-Greiferlösung entwickelt. Durch das Drucken verschiedener Materialien in einem Prozess werden die Greifer leichter. Dabei lassen sich außerdem Funktionen integrieren, sodass der Entnahmeprozess der Spritzgussteile effizienter und schonender gehandhabt werden kann.
Neben den Kongress-Aktivitäten ist ARBURGadditive erneut als Aussteller auf der rapid.tech 3D vertreten. Was zeigen Sie in Erfurt?
Wir präsentieren unser breites Portfolio für den industriellen 3D-Druck auf Basis von Kunststoffgranulaten, Filamenten und Flüssigsilikon. Mit unserer Verfahrens-, Material- und Anwendungsvielfalt haben wir für unterschiedlichste Anforderungen in der additiven Fertigung eine passende Lösung und können anspruchsvolle Funktionsbauteile für Branchen wie Medizintechnik, Elektronik, Mobilität oder Luft- und Raumfahrt fertigen. Erfurt ist für uns ein gutes Pflaster. Hier generieren wir immer gute Leads.